Projekte im Verbund

Essenziell für den Transferhub sind die Transfermanager:innen, die an den Hochschulen verortet das entsprechende Thema für EMPOWER verantworten. Sie haben eine Schnittstellenfunktion, stehen in direktem Austausch mit der Projektleitung und sind die „Kümmerer“ vor Ort. Sie sind Ansprechpartner:innen für interessierte Organisationen und Individuen aus Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. Ihre Aufgabe ist, die geplanten institutionellen Transferformate konzeptionell voranzutreiben, organisatorisch zu un-terstützen und in Projekten mitzuwirken. Durch ihr thematisches Wissen erkennen sie die Relevanz aktueller Fragestellungen, die externe Partner:innen an den Transferhub herantragen, und Möglichkeiten, innovative Lösungsansätze in Pilotprojekten kooperativ zu entwickeln. Im Folgenden sind die Projekte der einzelnen Teilvorhaben (TV) gelistet und erläutert:

    • Die Projektleitung koordiniert – unterstützt durch ein zentrales Projektbüro – transferbündnisweite Aktivitäten. Zu den Aufgaben der agil ausgerichteten Projektleitung gehören vor allem die Koordination der verschiedenen Projektaktivitäten, das Management strategischer Partnerschaften sowie die Öffentlichkeitsarbeit des Transferbündnisses. Darüber hinaus verantwortet die Projektleitung die Qualitätssicherung des Gesamtvorhabens und das Monitoring der Zielerreichung. Drittmittelbewirtschaftung sowie Berichtswesen stellen intern ausgerichtete Aufgaben des Projektbüros dar und erfolgen gemeinsam mit den Abteilungen Forschung & Transfer der jeweiligen Hochschulen. Damit erhalten im Transferhub aktive Personen eine geeignete operative Unterstützung bei der administrativen Abwicklung ihrer Projektaktivitäten. Aufgrund der hohen strategischen Bedeutung von EMPOWER steht die Projektleitung regelmäßig, mindestens halbjährlich in direktem Austausch mit den Präsidien der fünf Hochschulen. Um den beiden strategischen Zielen von EMPOWER gerecht zu werden, wird die Projektleitung hinsichtlich nachhaltiger Vernetzung (Teilvorhaben 7) sowie Wissensmanagement (Teilvorhaben 8) unterstützt. Die zentrale Projektleitung steht drüber hinaus im direkten Austausch mit den übrigen Beteiligten der Projekt-Governance (vgl. Abbildung 4) und adressiert projektrelevante Themen, wie ethische Aspekte im Transfer, datenschutzrechtliche Rahmenbedingungen sowie Schutz von Intellectual Property bei Projektergebnissen. Die zentrale Projektleitung und der Bereich Wissensmanagement sind aus Gründen der räumlichen Nähe zu drei der antragstellenden Hochschulen KH Mainz, TH Bingen sowie HS Worms an der HS Mainz verortet, der Aufgabenbereich Nachhaltige Vernetzung an der HWG Ludwigshafen. Im Sinne des Transferbündnisses wird mit dieser Teilung die gemeinschaftliche Herangehensweise an die verschiedenen Teilvorhaben betont.

    • Die Projektleitung berichtet regelmäßig einem Lenkungskreis. Er besteht aus fünf Vertreter:innen aus Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft sowie fünf Mitgliedern von EMPOWER, die den fünf beteiligten Hochschulen angehören und jeweils ein Transferthema repräsentieren. Den Vorsitz führt ein externes Mitglied. Der Lenkungskreis berät zu strukturellen Fragestellungen und trifft entsprechende Entscheidungen. Auf diese Weise wird die externe Perspektive eingebunden und mit der internen Sicht verknüpft. Gemeinsam werden relevante aktuelle Fragestellungen identifiziert und mit Akteur:innen innerhalb und außerhalb der Hochschulen gematcht, um konkrete Projekte auf den Weg zu bringen. Die Projektleitung berichtet dem Lenkungskreis in regelmäßigen Abständen, mindestens jedoch halbjährlich, über den aktuellen Stand der Vorhaben sowie geplante Aktivitäten.

    • Um die Wirksamkeit der verschiedenen strategischen, strukturellen und projekthaften Maßnahmen zu erheben, findet eine vorhabenbegleitende Evaluation statt. Diese findet in enger Zusammenarbeit mit dem ZQ der JGU Mainz statt. Im Rahmen der Evaluation ist ein geeignetes Evaluationsdesign für Gesamt- und Teilvorhaben zu entwerfen, um Veränderungen durch eine kontinuierliche Wirksamkeitsermittlung und -bewertung zu erfassen. Im Projektverlauf wird das Qualitätsverständnis für Transfer ermittelt und dessen Entwicklung im Prozess verfolgt. Darüber hinaus werden die durchgeführten Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirkung durch die Definition von Messgrößen erfasst und nachgesteuert. Durch die Evaluation wird begleitend erhoben, an welchen Stellen bzw. mit welchen Maßnahmen Transfer und Vernetzung erfolgreich sind (sog. Lernerfolge) und wo Hindernisse auftreten, die z. B. die interne Vernetzung der Verbundhochschulen oder die Kommunikation und Zusammenarbeit mit externen Partner:innen behindern.

  • Leitung:
    Transfermanager:in:

      • Unternehmen sind heute aufgrund von Wettbewerbssituation und Lieferketten gefordert, operative Prozesse durch Datenerhebungen und -analysen zu optimieren. Das Projekt Smart Industry – Wie datengetrieben ist die Produktion? unter Leitung von Prof. Dr. Dominik Austermann, Prof. Dr. Tobias Walter (beide HS Mainz), Prof. Dr. Frank Mehler (TH Bingen) und Celonis als Unternehmenspartner zielt auf die Ermittlung und Analyse von Herausforderungen und Anforderungen an datengetriebene Prozesse in Kooperation mit Unternehmen insbesondere aus dem KMU-Bereich ab. Mit einer Auswahl teilnehmender Unternehmen aus der Region werden initiale Workshops durchgeführt, um Anforderungen für adäquate Lösungen zu entwickeln und zu pilotieren. Basierend darauf werden gemeinsam mit KMU und für diese Best Practice Ansätze abgeleitet.

      • Digitale Fertigung ist ein Thema, das viele Unternehmen, insbesondere KMU, verstärkt nachfragen, weil notwendiges Wissen und entsprechende Kompetenzen fehlen. Die an der HS Mainz bereits bestehenden interdisziplinären Labore wie Robolab für digitale Fertigung, 3D Druck-Lab mit einer großen Zahl an unterschiedlichen 3D-Druckern, diverse Lasercutter und CNC-Fräsen sowie Scansysteme bieten ideale Voraussetzungen, um Möglichkeiten digitaler Fertigung sehr praxisnah aufzuzeigen und gemeinsam mit externen Partner:innen in Anwendungsszenarien auszutesten. Unter Leitung von Prof. Klaus Teltenkötter, Prof. Thomas Mrokon (beide HS Mainz) und Prof. Dr. Klaus Kiene (TH Bingen) zusammen mit der Handwerkskammer Rheinhessen, der IHK Rheinhessen sowie dem Gutenberg Digital Hub werden insbesondere Anforderungen von KMU an digitale Fertigung aufgegriffen und prototypische Lösungen entwickelt.

      • Ziel des Projekts Geo-Based Media Content unter Leitung von Prof. Dr. Pascal Neis, Prof. Dr. Sven Pagel (beide HS Mainz) und Prof. Dr. Zdravko Bozakov (HS Worms) in Kooperation mit ARD, SWR und VRM ist die Etablierung einer bisher noch nicht vorhandenen Verzahnung von Geo- und Medieninformatik für den Transfer von Erkenntnissen aus Lehre und Forschung in Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. Die Entwicklung von Use Cases und Methoden zur Detektion und Visualisierung von Geoinformationen in Medieninhalten gemäß Data Innovation Board unter Berücksichtigung von IT Security, Interoperabilität, Wiederverwendbarkeit, Standardisierung und Usability ist eine wesentliche Projektaufgabe. Projektergebnisse werden begleitend erprobt, evaluiert und weiterentwickelt. In nächsten Schritten erfolgt unter partizipativer Einbindung verschiedener Akteursgruppen der Transfer der Detektions- und Visualisierungsmethoden in renommierte Medienunternehmen in der Landeshauptstadt Mainz.

      • Hohe Reputation ist ein Standardziel im Marketing; in der digitalen Ära verändert sich dieses Ziel zwar nicht – vieles spricht jedoch dafür, dass sich Entstehung, Wirkung, Reziprozität und Geschwindigkeit sowie Manifestationen grundlegend anders darstellen. Für die Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit ist es für Unternehmen daher zwingend notwendig, entsprechende Umsetzungs- und Steuerungslogiken neu zu durchdenken. Ziel des Projekts Monitoring Tool für digitale Reputation unter Leitung von Prof. Dr. Isabelle Hillebrand, Prof. Dr. Jörn Redler und Hannah Krämer (alle HS Mainz) und Prof. Dr. Olaf Rieck (HS Worms) in Kooperation mit Schott AG, SAVENCIA, EWR AG sowie Eco Inner Living ist die Entwicklung eines Monitoring-Tools zur Messung digitaler Reputation in Unternehmen und die Sensibilisierung regionaler Unternehmen für dieses wichtige Zukunftsthema. Als Beitrag zur Rhein-Main-Neckar-Region wird mit den genannten Partner:innen aus den Branchen Technologie, Lebensmittel, Energie und Textil ein adäquates Planungs- und Steuerungstool konzipiert und implementiert, um deren Vorreiterposition in diesem Feld zu unterstützen. Damit trägt das Projekt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit in von Digitalisierung geprägten Branchen und zur Stärkung der Rhein-Main-Neckar-Region als wirtschaftlich starkem Standort bei.

      • Ziel des Projekts Exploration von Mixed Reality Anwendungen im Unternehmenskontext unter Leitung von Prof. Dr. Anett Mehler-Bicher, Prof. Dr. Dirk Weitzel (beide HS Mainz) und Prof. Dr. Volker Luckas (TH Bingen) in Kooperation mit dem Institut für Neue Medien ist, den Einsatz von Mixed Reality (MR), der Kombination aus Realität und Virtualität, als innovative Technologie im Unternehmenskontext zu untersuchen. MR-Anwendungsszenarien in den unterschiedlichen Funktionsbereichen von Unternehmen sind heute vorwiegend technologisch getrieben und nicht an den Bedarfen der Unternehmen ausgerichtet, so dass ein Erkennen und Erschließen entsprechender Potenziale ausbleiben. Dieses Projekt verfolgt den Ansatz, Mixed Reality aus Nutzerperspektive zu untersuchen und gemeinsam mit Kooperationspartner:innen Anwendungsbereiche für MR zu identifizieren, passgenaue MR Lösungen zu konzipieren, diese prototypisch umzusetzen und ihren Nutzen im Unternehmenskontext zu evaluieren.

      • Das Projekt Health Tech Translation unter Leitung von Prof. Anna-Lisa Schönecker (HS Mainz) und Prof. Dr. Judith Lehnart (KH Mainz) in Kooperation mit der Stadt Mainz, dem Netzwerk Biotechnologie-Unternehmen Mainz und dem Centre of Healthy Ageing Mainz befasst sich mit komplexen Ursache-Wirkung-Zusammenhängen in der Biotechnologie. Ziel ist, Vertrauen in der Gesellschaft zu Biotechnologie und damit zusammenhängenden Themen aufzubauen und komplexe Zusammenhänge sichtbar zu machen. Im Projekt werden digitale und interaktive Beratungsformate zu Digital Health Literacy, Biotechnologie, Krebs- und Altersforschung entwickelt und zielgruppenspezifisch erprobt. Wissenschaftliche Erkenntnisse in verständliche Bilder zu übersetzen, mit Animationen zu ergänzen und in erweiterten Realitäten zu kombinieren und so eine Form der Greifbarkeit zu erzeugen, ist wesentlich für ein Verständnis wissenschaftlicher Erkenntnisse und digitaler Innovationen sowie für ein entsprechendes Wissenschaftsvertrauen. Dies gilt insbesondere für den hochkomplexen Themenbereich Biotechnologie.

      • Das New Venture Studio bietet eine umfassende Unterstützung, um KMU Möglichkeiten der Geschäftsmodell(weiter)entwicklung und Geschäftsfelderweiterung aufzuzeigen, damit diese sich gemäß den Bedarfen der Region zukunftssicher aufzustellen. Typische unterstützende Instrumente sind z. B. Marktstudien, spezifische Wettbewerbsanalysen, Finanzpläne, Anwendung und Moderation vertiefter Methoden wie Design Thinking oder Business Model Canvas sowie Tools zur prototypischen Umsetzung von Geschäftsideen. Welche Instrumente sich für welchen Anwendungsfall eignen, bedarf umfangreicher Erfahrung. Ziel des Projekts Toolbox für New Venture Beratung unter Leitung von Prof. Dr. Sascha Kemmeter (HS Mainz) und Prof. Dr. Andreas Rohleder (TH Bingen) in Zusammenarbeit mit Gutenberg Digital Hub Mainz ist, anwendungsfallunabhängig ein Set an Instrumenten bereitzustellen, das sich einfach an den jeweiligen konkreten Anwendungsfall adaptieren lässt.

      • Digitale Fertigung erfordert umfangreiche Schulungen und Weiterbildungen für KMU und Kammern. Dieses Projekt adressiert unter Leitung von Prof. Klaus Teltenkötter, Prof. Thomas Mrokon (beide HS Mainz) und Prof. Dr. Klaus Kiene (TH Bingen) einerseits Unternehmen insbesondere für mögliche Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Software und Automatisierung, andererseits stellen Workshops zu Digitaler Fertigung für Schüler:innen und interessierte Bürger:innen in Kooperation mit Schulen, Berufsschulen sowie Volkshochschulen eine ideale Möglichkeit der Qualifizierung für zukünftige Herausforderungen in der Produktion dar. Mehrere aufeinander aufbauende Workshops, die Kompetenzen zu Robotern, CNC oder 3D-Druck vermitteln, führen zu dem Zertifikat Digitale Fertigung, mit dem sich erworbene Kompetenzen sehr gut nach außen dokumentieren lassen.

  • Leitung:
    Transfermanager:in:

      • Digitale Medien fördern Kommunikation und soziale Teilhabe im Alter und tragen zu einem verbesserten psychologischen Wohlbefinden bei. Das Projekt Soziale Teilhabe digital: Apps für ältere Menschen unter Leitung von Prof. Dr. Sabine Corsten (KH Mainz), Prof. Dr. Klaus Böhm, Prof. Florian Jenett, Prof. Dr. Pascal Neis und Prof. Dr. Markus Schaffert (alle HS Mainz) in Kooperation mit POLAVIS sowie giftGRÜN zielt auf die Erstellung eines umfassenden, digitalen wie analogen Teilhabeangebot für ältere Menschen. Neben dem Ausbau des erzählbasierten Ansatzes werden auf Bewegung und Mobilität ausgerichtete Forschungsansätze der HS Mainz integriert. Die existierende BaSeTaLK-App wird weiterentwickelt, um eine verstärkte Individualisierung des Angebots zu ermöglichen sowie digitalisierte Lernmodule zur Nutzung sowie Anleitung für digitale Angebote zu integrieren und zu erproben. Zur Entwicklung werden Instrumente und Methoden wie Zukunftswerkstätten mit Nutzer:innen, Design-Thinking-Workshops, Innovationsscouting, Innovationslabore für ältere Menschen sowie für Mitarbeiter:innen von mittelständischen Unternehmen genutzt. Darüber hinaus werden Studierendenprojekte initiiert.

      • Oft erst zu einem Zeitpunkt eigener physischer und psychischer Überforderung suchen Pflegeangehörige entlastende Hilfen in Tagespflege, betreutem Wohnen oder Heimen. Das Projekt Soziale Teilhabe digital: Apps für pflegende Angehörige unter Leitung von Prof. Dr. Sandra Bensch (KH Mainz) und Prof. Dr. Hans-Christoph Reiss (HS Mainz) in Kooperation mit Caritas Altenhilfe St. Martin Rheinhessen gGmbH, Caritas-Zentrum St. Rochus Mainz-Mombach, Tagespflege Mainz-Drais, Altenzentrum Maria-Königin Mainz-Drais, Altenzentrum Albertusstift Gau-Algesheim, Christophorus Hospiz Mainz-Drais sowie Wohngemeinschaften im Caritas-Zentrum St. Alban Bodenheim setzt bei Aufklärung und Begleitung Familienangehöriger an, zielt auf deren Einbindung in Abläufe des jeweiligen Pflegeumfelds ab und schafft z. B. durch Beratungsgespräche und digitale Portale eine Wahrnehmung, als wären die Familienangehörigen „stets mit dabei“. Es werden digitale Hilfen wie Myo-App, begleitete Spaziergänge mit GPS oder Erkennen von individuellen Bewegungsmustern über Actigraphen eingesetzt, um eine Brücke zwischen Angehörigen und Bewohner:innen durch Gesprächsinhalte über Aktionen im Pflegeumfeld wie z. B. Sommerfeste, Themenwochen, musikalische und sportliche Aktivitäten zu bauen bzw. Bewegungskonzepte zu kreieren, die dem Tagesrhythmus von Menschen mit Pflegebedarf entsprechen.

      • Mit dem Vorhaben Learning Snacks for Mothers unter Federführung von Prof. Dr. Sandra Bensch (KH Mainz) sowie Prof. Dr. Monika Greening (HWG Ludwigshafen) wird in Zusammenarbeit mit Hebammenpraxen, Familienberatungsstellen, Flüchtlings- und Wohnheimen für Frauen ein niedrigschwelliges, bildungsgradunabhängiges digitales Bildungsangebot in Form einer App entwickelt und getestet. Darin werden evidenzbasierte Erkenntnisse, Interventionen und Übungen zu den Themen Wirkung von Stillen für Mutter und Kind in stressfreier und sicherer Umgebung, Ernährung und Einführung von Beikost, Rückbildung und Stärkung des Beckenbodens sowie allgemeine Informationen über Hilfsangebote und Beratungsstellen visuell und auditiv praxisnah bereitgestellt. Die geplante App wird in Deutsch, Englisch, Arabisch, Türkisch und Französisch zur Verfügung stehen. Dieses Projekt adressiert insbesondere erstgebärende Frauen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind und nur über unzureichendes Wissen über das deutsche Gesundheitssystem verfügen. Darüber hinaus sollen Frauen mit Fluchterfahrung oder mit Verbleib in (fast) geschlossenen, (binnen-)soziokulturellen Strukturen angesprochen werden.

      • Im Projekt Raise Your Voice unter Leitung von Prof. Dr. Bastian Vollmer, Anneke Schröder M.A. (beide KH Mainz) in Kooperation mit Prof. Dr. Michael Macsenaere (Institut für Kinder- und Jugendhilfe Mainz) kommen Jugendliche (12 – 20 Jahre), unter Berücksichtigung des Einflusses sozialer Medien, hinsichtlich ihrer Wahrnehmung von Migration und Flucht in Zusammenarbeit mit Schulen und Kinder- und Jugendeinrichtungen der Region (u. a. IKJ Institut für Kinder- und Jugendhilfe Mainz, Kinderschutzbund Mainz und Bildungsnetzwerk Mainz e.V.) zu Wort. In Zukunftswerkstätten wird in Phase 1 herausgearbeitet, was es für junge Leute bedeutet, Migrant:in in unserer Gesellschaft zu sein, wie sie sich ein zukünftiges Zusammenleben vorstellen und welche Formen von Differenz entscheidend für soziale Ausgrenzung sind. Den Kern der zweiten Phase bilden Workshops, zu denen Akteur:innen aus Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft eingeladen werden. Dabei werden regionale Herausforderungen identifiziert und mit Berücksichtigung der aus Phase 1 gewonnenen Antworten Best-Practice-Modelle für die Integrationsarbeit entwickelt.

      • Freizeit- und Vereinssport gelten als Integrationsmotor. Mit Freizeitsport werden zudem spezifische soziale Ideale, beispielsweise Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit sowie körperliche als auch geistige Gesundheit verbunden. Der besondere und hier fokussierte Aspekt der Gesundheit unterscheidet sich darin, dass er der/dem Sporttreibenden einen über die anderen Werte noch hinausgehenden, maximal persönlichen Gewinn verspricht. Ziel des Integrationslabors Migration und Gesellschaft unter Federführung von Prof. Dr. Sophie Krossa (KH Mainz) und Prof. Dr. Michael Macsenaere (IKJ Mainz) in Kooperation mit Aktiv für Flüchtlinge Rheinland-Pfalz, Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz, Beauftragter der Landesregierung für Migration und Integration, Landessportbund Rheinland-Pfalz, Integration durch Sport, Ente Bagdad Mainz, TSG Mainz-Bretzenheim, Projekt Sport/Sozial JGU Mainz sowie Ministerium für Inneres RLP ist es, mit Praxispartner:innen Workshops zu initiieren, um die Rolle von Freizeitsport, Gesundheit und gesellschaftlicher Integration auf der Grundlage regionaler Sportereignisse näher in den Blick zu nehmen. Hierbei liegt der Fokus in besonderer Weise auf Schulprojekten mit Jugendlichen. Gemeinsam werden Ideen für Veranstaltungen und didaktische Lehrkonzepte erarbeitet und erprobt.

      • Die Gesundheitsversorgung in Rheinland-Pfalz ist in Anbetracht der demographischen Entwicklung und alternden Gesellschaft bei gleichzeitig zunehmendem Arbeitskräftemangel in den Gesundheitsprofessionen durch große Herausforderungen gekennzeichnet. Dies gilt auch für den Bereich der Physiotherapie, bei der speziell ausgebildete Therapeut*innen medizinisch-unterstützende Behandlungsverfahren zur Heilung, Linderung oder Vorbeugung von Krankheiten erbringen und die in den letzten Jahren Eingang in immer mehr klinische Leitlinien gefunden hat.

        Mit dem „Trainingslabor Physiotherapie“ sollen innovative Versorgungsformen und -strukturen im Bereich der physiotherapeutischen Versorgung in Rheinhessen und der Vorderpfalz grundlegend fokussiert werden. Ein Schwerpunkt soll dabei auf physiotherapeutischen Diagnostik- und Therapieinterventionen und -strukturen für spezielle Patient*innengruppen und Krankheitsbilder liegen, die im Rahmen des Trainingslabors beispielhaft skizziert sowie wissenschaftsgestützt-anwendungsorientiert auf Wirksamkeit und Praktikabilität hin überprüft werden.

        Projektleitung und -koordination: Prof. Dr. Marion Riese und Prof. Dr. Claus Zippel (KH Mainz)

      • In der Gesundheits- und Sozialberatung geht es oftmals darum, partizipative (Therapie-)Entscheidungen mit den Klient:innen zu treffen. Dies hat zur Folge, dass insbesondere im Bereich der digitalisierten Beratung neue Anforderungen an die Fachkräfte entstehen. Ziel des Projekts Digitale Beratungskompetenz ist, unter Leitung von Prof. Andreas Büsch, Prof. Dr. Kira Nierobisch, Prof. Dr. Judith Lehnart (alle KH Mainz) und Prof. Dr. Werner Sanio (HWG Ludwigshafen) in Zusammenarbeit mit Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland- Pfalz e.V., Caritasverband Mainz e.V., Fachberatungsstelle im Kontext PND, zu erwartender Behinderung und frühem Kindsverlust Dernbach für Einrichtungen der Sozialen Arbeit und des Gesundheitswesens (Psychosoziale Beratung, Ehe-, Familie- und Lebensberatung, Gesundheitsberatung, Pflegeberatung, Psychoonkologie) hybride Beratungskonzepte (online-basiert und analog) zielgruppenspezifisch zu entwickeln. Dabei werden unterschiedliche medienpädagogische Tools zum Einsatz kommen, analysiert und für den spezifischen Kontext modifiziert. In möglichst realitätsnahen Beratungskonstellationen üben und trainieren Fachkräfte anschließend gezielt die Kompetenzen, die für die Umsetzung der neuartigen Hybridkonzepte im Beratungsalltag nötig sind.

      • Der fortschreitende Prozess der Digitalisierung stellt neue Herausforderungen an die Fachkräfte in den Pflege- und Therapieberufen. Deshalb bedarf es neuer Inhalte und Methoden des Wissenstransfers an beruflich Tätige. Ziel des Projekts Data Literacy für Fachkräfte im Gesundheitswesen unter Leitung von Prof. Dr. Philipp Struck (KH Mainz) und Prof. Dr. Esther Berkemer (HWG Ludwigshafen) in Zusammenarbeit mit Kooperationsfachschulen für Pflege (ca. 50 Kooperationen, darunter die Universitätsmedizin Mainz) ist die grundlegende Vermittlung von digitaler Kompetenz (Data Literacy), wie es bereits in der medizinischen Ausbildung u. a. von Prof. Dr. Sebastian Kuhn (Universitätsmedizin Mainz) vorangetrieben wird. Hierfür müssen die Anforderungen des digitalisierten beruflichen Alltags (Verständnis und Interpretation von Daten, Visualisierung und Beurteilung von Daten, Exploration und Kontextualisierung sowie Datenmanagement und -pflege) systematisch in Lehrveranstaltungen und Module für Studium und Weiterbildung überführt werden. Konkrete Inhalte sind: Fachlich kompetent in digitalen Umgebungen agieren (digitale Patient:innenakte, Umgang mit Gesundheitsapps wie bspw. ADA etc.), sensible Daten und Privatsphäre schützen, digital kommunizieren und kooperieren; spezifische digitale Tools verstehen, reflektieren und bewerten können, Problemlösungen, Anwendungen und Werkzeuge bedarfsgerecht einsetzen, rechtliche und ethische Grundsätze beherrschen und beachten.

      • Durch die gezielte Förderung von Kontakten unter Auszubildenden in den Pflege- und Therapieberufen von Ausbildungsbeginn an lassen sich Ausbildungsabbrüche reduzieren und Ausbildungserfolge erhöhen. An dieser Prämisse setzt das Vorhaben Peer-to-Peer-Transfer (Pflegefach-Azubis) unter Leitung von Prof. Dr. Philipp Struck (KH Mainz) mit Prof. Dr. Esther Berkemer (HWG Ludwigshafen), in Zusammenarbeit mit Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Mainz, Pflegeschule St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus, Diakonissenanstalt Speyer an. Auszubildende im Gesundheitswesen (2. oder 3. Lehrjahr) sollen jüngere Auszubildende im ersten Lehrjahr begleiten und unterstützen, indem sie ihr Erfahrungswissen au-thentisch und empathisch weitergeben. Das Vorhaben zielt insbesondere darauf, die physische und psychische Resilienz der auszubildenden Fachkräfte frühzeitig zu stärken, die Bleibefaktoren in den Gesundheitsberufen zu fördern und dadurch dem akuten Fachkräftemangel auch in der Region entgegenzuwirken. Entsprechend sollen zukünftig die gesundheitlichen Risikofaktoren in den Gesundheitsfachberufen stärker berücksichtigt und präventive Interventionen (Schulungskonzepte) abgeleitet werden. Inhaltlich umfasst das Projekt mindestens drei relevante thematische Ziele: Reduzierung von Ausbildungsabbrüchen, Verbleib im Beruf (Fachkräftesicherung) und Gesundheitsförderung/-prävention in Ausbildung und Beruf.

  • Leitung:
    Transfermanager:in:

      • Das Projekt Stadtnahe Experimentierflächen unter Leitung von Prof. Dr. Oleg Panferov, Prof. Dr. Ute Rößner, Prof. Dr. Elke Hietel (alle TH Bingen) sowie Prof. Dr. Ursula Rieke (KH Mainz), in Kooperation mit UData, Umweltamt der Stadt Mainz, Gartenamt der Stadt Bingen und Bundesverband Gebäudegrün zielt darauf ab, Bürger:innen im Austausch mit Wissenschaftler:innen und Vertreter:innen aus Verwaltung und Wirtschaft Flächen ökologisch nachhaltig gestalten und deren Entwicklung beobachten zu lassen. Da durch Städtewachstum stetig natürliche Lebensräume verloren gehen, sich Tiere dieser Veränderung anpassen und zu Stadtbewohner:innen werden, stellt sich die die Frage, wie sich große und kleine Flächen in urbanen Lebensräumen ökologisch nachhaltig anlegen und dauerhaft erhalten lassen. Erkenntnisse aus aktuell laufenden Projekten wie Phänologische Gärten, Dachbegrünung und Mobile Gärten im Innen- und Außenbereich fließen hier ein. Neben ökologischen Aspekten werden Anbau und Ernte von Heilpflanzen thematisiert, um positive soziale und psychologische Wirkungen essbarer Gärten beim Wissenstransfer zu berücksichtigen. Dieses Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zu der als Nachhaltigkeitsziel 11 definierten nachhaltigen Entwicklung von Städten und Gemeinden, sensibilisiert die Bevölkerung für aktuelle Umwelt- und Klimafragen und demonstriert die Relevanz und Möglichkeiten vor Ort.

      • Das Projekt Erzeugung nachhaltiger Futtermittel, Wert- und Werkstoffe beschäftigt sich unter Leitung von Prof. Dr. Georg Dusel, Prof. Dr.-Ing. Christian Reichert, Prof. Dr.-Ing. Bernhard Seyfang, Prof. Dr. Clemens Weiß (alle TH Bingen) und Prof. Dr. Alfons Buchmann (HS Mainz) in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Ökolandbau DLR Rheinhessen-Nahe Hundsrück, Andreas Renner Gemüsebau und einem Demeter-Geflügellandwirt mit nachhaltigen Erzeugungsprozessen. Die Larven der schwarzen Soldatenfliege, aus denen sich hochwertige tierische Proteine gewinnen lassen, stellen eine Alternative zu importierten Sojabohnen für die Tierernährung dar. Ziel des Projekts ist, ausgehend von der Larve einen Prozess zu entwickeln, in dem aus biogenen Abfallprodukten durch biologische und chemische Prozesse sowohl Futtermittel als auch Wert- und Werkstoffe entstehen. So lassen sich aus für die Tierernährung nicht geeigneten Bestandteilen der Larven biogene Tenside oder Kunststoffe herstellen. Durch die Optimierung von Prozessen zur Umwandlung biogener Abfallproduktion hin zu hochwertigem Protein leistet dieses Projekt durch die Schonung von Ressourcen einen Beitrag zu Nachhaltigkeitsziel 12, Nachhaltige Produktion und Konsumption.

      • Themenfeld Energie geht es um Speicherung regenerativ erzeugter Energien sowie Energieeffizienz. Ein zentrales Problem beim Umstieg auf eine elektrische Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen stellen Schwankungen auf Erzeuger:innen- und Verbraucher:innenseite dar, die durch eine elektrische Energiespeicherung z. B. durch Batteriespeicher auszugleichen sind. Als Alternative bieten sich Anlagen aus Elektrolyseeinheiten, Wasserstoffspeichern und Brennstoffzellen an. Diese werden im Projekt Alternativen zum Batteriespeicher beim Umstieg auf elektrische Energiegewinnung unter Leitung von Prof. Dr. Michael Mangold, Prof. Dr. Sven Meyer, Prof. Dr. Bernhard Seyfang, Prof. Dr. Clemens Weiß (alle TH Bingen) und Prof. Thomas Giel (HS Mainz) in Kooperation mit EDG und weiteren Partner:innen aus der Brennstoffzellenentwicklung untersucht. Durch den Aufbau einer Demonstrationsanlage aus Elektrolyseeinheit, Wasserstoffspeicher und Brennstoffzellenstapel ist es möglich, Interessierte mit Wasserstofftechnik vertraut zu machen und Vorbehalte abzubauen, die hinsichtlich Wasserstoffnutzung existieren. Der bilaterale Austausch mit Unternehmen und Energieerzeuger:innen wird gefördert, um Anforderungen zu definieren und praxisorientierte Lösungsvorschläge zur Energiespeicherung durch Wasserstoff zu entwickeln. Dieses Projekt bedient das Nachhaltigkeitsziel 7 Bezahlbare und Saubere Energie.

      • Mit dem Projekt Konzeption und Produktion explorativer Wissensmedien zu Nachhaltigkeitsthemen unter Leitung von Prof. Anja Stöffler, Prof. Monika Aichele (beide HS Mainz), Prof. Dr. Ursula Rieke (KH Mainz), Prof. Dr. Katharina Lenhart und Prof. Dr. Thore Toews (beide TH Bingen) in Kooperation mit Botanischer Garten der JGU, Gutenberg-Museum Mainz, Naturhistorisches Museum Mainz, Hildegard von Bingen Museum und Naturdrogerie Hauschka werden im interdisziplinären Austausch unterschiedliche digitale und interaktive Anwendungsszenarien für Wissensmedien entwickelt, um wissenschaftliche Erkenntnisse anschaulich und interessant darzustellen. Nachhaltigkeitsthemen wie Wertschöpfungsketten, Biodiversität, Wirkungsweise von Heilkräutern oder Klimawandel werden zielgruppenspezifisch nachvollziehbar aufbereitet, um Vertrauen in die Wissenschaft aufzubauen. Künstlerische, gestalterische, illustrative und fachlich didaktische Ideen fließen ein. Ziel ist, dass sich Ergebnisse auch auf andere Themengebiete exemplarisch übertragen lassen. Unter Einbeziehung aller audiovisuellen Medien und Präsentationsformen – auch mit ergänzenden Augmented Reality Explorationen – werden entsprechende Konzepte entwickelt, produziert und erprobt.

      • Im Rahmen von Walks & Talks werden themenspezifische Stadtspaziergänge z. B. zu Erneuerbare Energien, Klimaresiliente Stadt oder Nachhaltige Mobilität durchgeführt. Diese Spaziergänge sind grundsätzlich so konzipiert, dass sie leicht auf andere Orte in Rheinhessen/Vorderpfalz übertragbar sind, aber gleichzeitig Demonstrationsobjekte und -flächen in die Spaziergänge eingebunden werden. Studierende werden unter Leitung der/des Transfermanager:in zu Stadtführer:innen Nachhaltigkeit ausgebildet und bieten diese Stadtspaziergänge für unterschiedliche Zielgruppen wie z. B. interessierten Bürger:innen, Mitarbeiter:innen öffentlicher Einrichtungen oder Schulen an. Ein Rücktransfer von Wissen und Anregungen in die Hochschule findet über die involvierten Studierenden statt.

      • Auf dem Projekt Stadtnahe Experimentierflächen aufbauend wird unter Leitung von Prof. Dr. Katharina Eckartz und Prof. Dr. Elke Hietel (beide TH Bingen) ein Zertifikat Nachhaltige Stadtflächengestaltung entwickelt. Interessierte aus der Gesellschaft und Akteur:innen im kommunalen Raum lernen Möglichkeiten der flexiblen umwelt- und klimafreundlichen Begrünung z. B. in Form mobiler Gärten oder Dachbegrünung kennen und arbeiten im Rahmen des Zertifikats ein individuelles Konzept aus.

      • Interessierte aus Wirtschaft und Gesellschaft sowie Studierende haben die Möglichkeit, anhand der Demonstrationsanlage aus Elektrolyseeinheit, Wasserstoffspeicher und Brennstoffzellenstapel Elektrische Energiegewinnung aus Wasserstoff direkt zu erleben und an einer Qualifizierungsmaßnahme teilzunehmen. Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen gewinnen Teilnehmer:innen Erfahrungen in der praktischen Anwendung. Dieses wird unter Leitung von Prof. Dr. Michael Mangold, Prof. Dr. Sven Meyer (beide TH Bingen) und Prof. Thomas Giel (HS Mainz) realisiert.

  • Leitung: Prof. Dr. Steffen Wendzel
    Transfermanagerin / Stellv. Leitung: Laura Hartmann

      • Generell erlauben Think Tanks eine kooperative Erforschung, Entwicklung und Bewertung neuer Konzepte und forcieren öffentliche wie auch wissenschaftliche Debatten, so auch der Think Tank Cyber Security. Der Think Tank soll Menschen bei der Generierung und Umsetzung eigener Ideen unterstützen und niederschwellige Zugänge zu professionellen IT-Lösungen ermöglichen. Das Projekt Think Tank Cyber Security unter Leitung von Laura Hartmann (HS Worms) und Prof. Dr. Nicolai Kuntze (HS Mainz) zielt auf eine optimale Gestaltung von Transferaktivitäten sowie Identifikation von Innovationen in der Region. Zusammen mit der KreativWerkstatt (HS Worms) werden aktuelle Themen zu Cyber Security aus den Bedarfen der Region aufgegriffen, entsprechende Workshops insbesondere für KMU angeboten und geeignete Vernetzungsstrukturen aufgebaut.

      • Das Projekt Smart City Security unter Leitung von Prof. Dr. Steffen Wendzel (HS Worms) und Prof. Dr. Nicolai Kuntze (HS Mainz) in Zusammenarbeit mit KOBIL beschäftigt sich mit dem Transfer der Erfahrungen zum Aufbau von Smart City Security in einer bereits bestehenden Kooperation zwischen KOBIL (Worms) und IBB (Istanbul).

        Ziel dieses Projekts ist, die bei der IBB gewonnenen Erkenntnisse auf die EMPOWER-Region zu übertragen, indem systematisch Lessons Learned bzw. Best Practice erfasst und aufbereitet, Handlungsempfehlungen erarbeitet und darauf aufbauend Workshops für regionale Städte und Kreise angeboten werden. Das hierbei gewonnene Feedback hilft bei Konzepten zur Absicherung kritischer Komponenten smarter Infrastrukturen wie Verkehrsleitsystemen, Wasseraufbereitung, Ladeinfrastruktur für Smart Cars.

      • Der Schutz von Unternehmensdaten ist für die Rhein-Main-Neckar-Region mit ihren vielen KMU als Know-how-Trägern von essenzieller Bedeutung. Schadsoftware versucht im Rahmen von Industriespionage eine Exfiltration von sensitiven Daten über sog. verdeckte Kanäle durchzuführen. Das Projekt Worms Distributed Covert Channel Detection Framework Plus (WoDiCoF Plus) entwickelt eine Software zur Erkennung solcher Schadsoftwarekommunikation. Unter Leitung von Prof. Dr. Steffen Wendzel (HS Worms) und Prof. Dr. Martin Schlüter (HS Mainz) sowie in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Technologie und Transfer (ZTT) der HS Worms, wird dazu das bestehende Experimentalprojekt WoDiCoF zu WoDiCoF Plus weiterentwickelt. WoDiCoF kann verdeckte Kommunikation bereits erkennen, ist jedoch noch nicht für die Nutzung durch Strafverfolgungsbehörden oder durch die Wirtschaft ausgelegt. Deswegen wird WoDiCoF Plus hinsichtlich der Bedienbarkeit für Endnutzer weiterentwickelt sowie mit zusätzlichen Detektionsmodulen für neueste Schadsoftware versehen. Hierzu wird zunächst im Rahmen von Workshops mit KMU ein Anforderungsprofil erstellt. Diese Anforderungen werden im Laufe des Projekts priorisiert und entsprechend adressiert. Zudem wird Schulungsmaterial erarbeitet, das eine autodidaktische Nutzung des Systems ermöglicht; entsprechende Lehrvideos werden online bereitgestellt. Anschließend wird ein Plan erarbeitet, der WoDiCoF Plus (nach Projektende) zur Marktreife überführen soll.

      • In den letzten Jahren hat sich eine Reihe performanter, offener Software- und Hardware-Sicherheitslösungen etabliert. Deren Einsatz erfordert jedoch in der Regel Expertenwissen und ist daher nicht in KMU nutzbar. Zudem verfügen KMU selten über notwendige Ressourcen, um in dediziertes Personal und Infrastruktur für den Einsatz von State-of-the-Art-Sicherheitskonzepten zu investieren. Daher zielt das Projekt darauf ab, eine leicht bedienbare, integrierte Lösung zu entwickeln, die existierende Open-Source Software und kostengünstige offene Hardware kombiniert. Ziel des Projekts SecureView unter Leitung von Prof. Dr. Zdravko Bozakov (HS Worms) und Prof. Dr. Sven Pagel (HS Mainz) in Zusammenarbeit mit Sapite ist, einfach zu bedienende und kostengünstige Hardware-Geräte für die Erhöhung der Sicherheit von KMUs zu entwickeln. Dabei werden aktuelle Forschungsentwicklungen aus den Bereichen Netzwerk und Security in die Wirtschaft transferiert und zur Marktreife gebracht. Der Fokus liegt auf einer vereinfachten Darstellung potenzieller Bedrohungsszenarien für fachfremde Nutzer:innen. Eine einfache Integration in bestehende Firmeninfrastrukturen sowie eine gesicherte Fernbedienung der Geräte, so dass Konfiguration und Gefahrenabwehr bei Bedarf von externen Expert:innen durchgeführt werden können, sind weitere Ziele. Die geplante Dienstleistung wird als Security as a Service-Modell gemeinsam mit einem Dienstleister ausgerollt.

      • Unternehmen sind sich der Wichtigkeit von Cyber Security zunehmend bewusst. Bewährte Vorgehensmodelle, die in Großunternehmen entwickelt und umgesetzt wurden, skalieren in der Regel nicht. KMU fehlt es daher oft an Möglichkeiten, die eigene Situation plausibel einzuschätzen und angemessen zu verbessern. Ziel des Projekts Reifegrad, Bewertung und Steigerung von Cyber Security unter Leitung von Prof. Dr. Haio Röckle (HWG Ludwigshafen) und Prof. Dr. Stephan Kurpjuweit (HS Worms) in Zusammenarbeit mit Zentrum für Technologie und Transfer (ZTT) der HS Worms ist, ein skalierbares Reifegradmodell zu Cyber Security zu entwickeln. Anhand dieses Modells ermitteln Unternehmen verschiedener Größenordnungen und Branchen in geführten Interviews oder durch Self-Assessments ihren eigenen Reifegrad und entsprechenden Handlungsbedarf. Darauf aufbauend wird ein entsprechendes softwarebasiertes Instrument entwickelt, mit dem sich unternehmensspezifische Situationen erfassen und mit Richtlinien sowie Best Practices der Cyber Security abgleichen lassen. Dieses Instrument erlaubt einerseits eine optimierte Ermittlung des Verbesserungsbedarfs, andererseits die Dokumentation der Ist-Situationen und gegebenenfalls Benchmarking. Mit den beteiligten Unternehmen werden Best Practices zu den Verbesserungsschritten gesammelt und im Sinne des Forschungstransfers zur Verfügung gestellt.

      • In der Forensik und Rechtsmedizin ist eine Revolution im Gange: Staatsanwälte, Strafverteidiger und Richter können mittels virtueller und erweiterter Realität die Perspektive von Zeugen, Opfern und Täter:innen zum Tatzeitpunkt einnehmen und die Situation genauer beurteilen. Komplexe Sachverhalte der Tatortrekonstruktion können im Gerichtssaal knapp und anschaulich vermittelt werden, tragen entscheidend zu einer Entlastung der Gerichte bei, auf der Basis einer fälschungssicheren digitalen Archivierung. Das Projekt Virtual Crime Scene Assessment and Analysis in Cyber Space (VCSA3D) unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schlüter (HS Mainz) und Prof. Dr. Steffen Wendzel (HS Worms) und in Kooperation mit kriminalwissenschaftlichen und -technischen Instituten der LKAs in der Großregion und BKA (mittelfristig unter Einbeziehung der Fonds für die Innere Sicherheit ISF) verlagert die cyber-kriminaltechnische Tatortanalyse in den virtuellen Raum, um entschiedenere, gerichtsfeste Aussagen zur Be- oder Entlastung von Tatverdächtigen zu erhalten. VCSA3D gibt der Exekutive ausgewählte technische Werkzeuge auf der Höhe der Zeit an die Hand, stärkt langfristig die Rechtsstaatlichkeit auf nationaler und internationaler Ebene und zielt so in die Mitte der Gesellschaft.

      • Um Schüler:innen im Bereich IT-Sicherheit besser zu sensibilisieren und zu qualifizieren, befasst sich das Projekt Tagebuch-App unter Leitung von Prof. Dr. habil. Steffen Wendzel (HS Worms) und Prof. Dr. Sabine Corsten (KH Mainz) in Zusammenarbeit mit Schulen in der Region mit der Entwicklung einer erlebnisbasierten Tagebuch-App für Teilnehmer:innen an projektbasierten MINT-Bildungsangeboten mit Schwerpunkt IT-Sicherheit und Künstliche Intelligenz im Alter von 14 bis 16 Jahren. Die Jugendlichen dokumentieren ihre Projektfortschritte und -erfahrungen mittels Sprachaufzeichnungen (small stories). Diese Aufzeichnungen werden KI-basiert ausgewertet, um Rückschlüsse auf die Kompetenzentwicklung von Jugendlichen im Verlauf der Teilnahme an MINT-Bildungsangeboten zu generieren. Gleichzeitig handelt es sich bei den zu verarbeiteten persönlichen Sprachaufzeichnungen der Jugendlichen um besonders schützenswerte Informationen, die durch neue IT-Sicherheitsverfahren in der App vor Fremdzugriff zu schützen sind. Die in der Tagebuch-App verwendeten Methoden zur Analyse und Sicherung der Sprachaufzeichnungen sind inhaltlicher Bestandteil der projektbasierten Bildungsangebote und lassen sich über die App praxisbezogen an die Jugendlichen vermitteln.

  • Leitung: Prof. Dr. Jutta Rump
    Transfermanagerin: Silke Eilers

      • Die Entwicklung der New Work-Analysetools erfolgt unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Rump, Andrea Kuhn, Prof. Dr. Rainer Völker (alle HWG Ludwigshafen), Prof. Dr. Susanne Rank, Prof. Dr. Katharina Dahm (beide HS Mainz), Prof. Dr. Stephan Kurpjuweit (HS Worms) in Kooperation mit u. a. apetito, Zahnen Technik, Westpfalz Klinikum sowie ctt Reha Fachkliniken. Ziel ist die Entwicklung eines niedrigschwelligen, praxisorientierten IT-Tools, das es Unternehmen und Einzelpersonen ermöglicht, ihren Reifegrad in Bezug auf New Work in Form eines Self-Assessments zu ermitteln. Um eine hohe Praxisorientierung dieses Tools zu gewährleisten, wird zunächst eine großflächige quantitative Erhebung durchgeführt, deren Ergebnisse in die Entwicklung einfließen. Nach Exploration des Themas werden im Rahmen einer statistischen Analyse (Conjoint) die Befragten aufgefordert, die für ihre Arbeitssituation jeweils optimale Ausgestaltungsform des Arbeitsplatzes zu wählen. Auf Basis der individuellen Präferenzergebnisse lassen sich dann je nach Branche, Unternehmensgröße oder Unternehmensorganisation Cluster für den zukünftigen idealtypischen Arbeitsplatz aus Arbeitnehmer:innen- und/oder Arbeitgeber:innensicht identifizieren. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei Pflegeeinrichtungen bzw. deren Träger:innen, für die eine spezifische Form des Tools abgeleitet wird. Nach Projektende wird das Tool online allen interessierten Unternehmen, Organisationen und Individuen frei zugänglich gemacht. Hierfür werden Funktionalitäten entwickelt, die es Unternehmen ermöglichen, das Tool selbständig zu nutzen, z. B. durch den Einsatz eines intelligenten digitalen Assistenten. Weiterhin steht das Tool durch einen Cross-Plattform-Ansatz einer möglichst großen Gruppe von Nutzer:innen plattformübergreifend zur Verfügung. Das Tool wird so konzipiert, dass es leicht für andere Anwendungsgebiete adaptiert werden kann. Darüber hinaus wird nachhaltiges Human Resource Management (HRM) als eine der zentralen Säulen von New Work gesondert analysiert. Um den sozialen und ökologischen Unterneh-mensbeitrag zu steigern, wird für das nachhaltige HRM-Konzept ein Analyse-Befragungstool entwickelt, das sich auf die organisationale vs. Mitarbeiter:innen-Ebene der Corporate Social Responsibility bezieht.

      • Die New Work-Analysetools finden Anwendung in der Arbeit mit 6 – 8 Modellbetrieben; dadurch erfolgt eine kontinuierliche Evaluation und Anpassung an bestehende Bedarfe. Diese betriebliche Arbeit setzt das Projektteam bestehend aus Prof. Dr. Jutta Rump, Andrea Kuhn (beide HWG Ludwigshafen), Prof. Dr. Susanne Rank und Prof. Dr. Katharina Dahm (beide HS Mainz) in Zusammenarbeit mit dem ZQ um. Mindestens einer der Modellbetriebe ist eine Pflegeeinrichtung bzw. ein:e Träger:in. Dabei wird auch ein Katalog arbeitsrechtlicher Möglichkeiten zur Wahrnehmung sozialer und ökologischer Verantwortung angewandt. Es werden bevorzugt KMU angesprochen, denen nicht selten die eigenen Kapazitäten fehlen, um entsprechende Aktivitäten im Sinne von New Work anzustoßen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse sind konkrete Maßnahmen abzuleiten und die Implementierung dieser Maßnahmen in den Betrieben – soweit im Projektzeitraum möglich – zu begleiten und zu evaluieren.

      • Mit Blick auf die vielfach unterschiedlichen Vorstellungen von New Work erscheint es erforderlich, die Verfügbarkeit aller im Projektkontext gewonnenen Erkenntnisse und entwickelten Produkte zum Thema New Work für eine große Zahl unterschiedlicher Akteur:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft anhand einer Datenbank-Lösung sicherzustellen. Diese wird von Prof. Dr. Jutta Rump (HWG Ludwigshafen), Prof. Dr. Stephan Kurpjuweit (HS Worms) auf Basis der Erkenntnisse aus den Modellbetrieben entwickelt. Eine solche New Work Toolbox bietet die Möglichkeit, auf sehr strukturierte Weise Mitarbeitende, Arbeitgeber:innen, Führungskräfte, Vertreter:innen von Arbeitnehmer:innen, Lehrende etc. gleichermaßen anzusprechen und ihnen die Fülle an zur Verfügung stehenden Materialien in einer leicht verständlichen und auf ihren konkreten Bedarfsfall angepassten Art zu präsentieren. Informationsüberflutung wird verhindert, indem über Filterfunktionen zunächst die eigene Perspektive, danach der gewünschte Themenschwerpunkt und schließlich die Art des gewünschten Materials ausgewählt und individuell zu einem Gesamtpaket – ähnlich wie in einem Online-Shop – zusammengestellt und kostenfrei heruntergeladen werden kann. Die Weiterentwicklung zu einem Online-Kurs-format und aufeinander aufbauenden Lernsequenzen ist geplant.

      • Der New Work-Experimentierraum entsteht auf dem Campusgelände am Hauptstandort der HWG Ludwigshafen. Die wissenschaftliche Begleitung für dieses Projekt liegt bei Prof. Dr. Jutta Rump (HWG Ludwigshafen) und Prof. Dr. Carina Leue-Bensch (HS Worms) unter Einbeziehung erster Ergebnisse aus der Arbeit in den Modellbetrieben. Der Experimentierraum ist Dreh- und Angelpunkt für alle Aktivitäten im Themenfeld New Work und dient der Durchführung innovativer Kommunikations-, Dialog- und Austauschformate wie Schulungen, Workshops, Lehrveranstaltungen etc., denn Innovation benötigt anderes Denken und ein kreatives Umfeld. Gezielte Austauschformate zwischen Wirtschaft und Hochschule mit dem Anspruch, Studierenden ein praxisnahes Bild künftiger Arbeitsumgebungen und -methoden zu vermitteln und gleichzeitig Betriebe frühzeitig in den Austausch mit potenziellen künftigen Beschäftigten zu bringen, sind geplant. Ziel ist, die Räumlichkeiten so zu gestalten, dass sie sich flexibel an unterschiedliche Formate und Anforderungen anpassen lassen.

      • Das Kompetenzzentrum am Standort Ludwigshafen ist nicht statisch an einen Ort gebunden, sondern wird in Form sogenannter Transfer-Journeys New Work in die Fläche getragen. Ziel ist, über dieses Format Interessierte über aktuelle Entwicklungen in New Work zu informieren, mit ihnen in den Dialog zu treten und ihnen die im Innovation Lab entwickelten innovativen Produkte näher zu bringen. In Zusammenarbeit mit Professor:innen weiterer Hochschulen und der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz finden Veranstaltungen statt, um relevante Akteur:innen – Unternehmen, Kammern, Wirtschaftsförderungen, Vertreter:innen aus der Wissenschaft, interessierte Öffentlichkeit etc. – im Kontext von New Work zusammenzubringen und deren Austausch zu fördern. So lassen sich Potenziale erkennen und Synergien heben. Die Veranstaltungsreihe hat durch ein neuartiges Veranstaltungskonzept, das virtuelle Erlebnisse und Präsenzaktivitäten miteinander verzahnt, innovativen Charakter. Zudem werden in großen Best-Practice-Unternehmen und Institutionen, die als Veranstaltungsgastgeber:innen fungieren, übertragbare Ansätze im Kontext von New Work vorgestellt und Betriebsbesichtigungen durchgeführt. Damit kommen KMU mit erprobten Rezepten erfolgreicher, größerer Arbeitgeber:innen in Kontakt. Sie können ihr Repertoire an Instrumenten erweitern, über deren Wirkungsweise erfahren sowie Kooperationen mit Großunternehmen aufbauen. Eine weitere Komponente jeder Veranstaltung ist eine aufeinander aufbauende Workshop-Reihe. Diese bietet den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich intensiv mit verschiedenen Aspekten von New Work zu befassen und sich entsprechendes Wissen anzueignen. Wesentliche Teile der Veranstaltungen werden als virtuelle Inhalte aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Damit haben auch Unternehmen, die nicht vor Ort sein können, Zugang zu Informationen und Erfahrungen. Erwünscht ist, zu diesen Veranstaltungen Expert:innen zu den übrigen Themenschwerpunkten von EMPOWER einzuladen, die dort ihre Themen platzieren und Ergebnisse präsentieren können. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit nach Projektende ist es denkbar, die Veranstaltungsreihe rechtzeitig an eine:n Partner:in wie z. B. Kammer, Wirtschaftsförderung oder Verband zu übergeben.

  • Leitung: Prof. Dr. Marcus Sidki
    Transfermanagerin: Janina Kaiser

    • Mittels konventioneller Transferformate wie Online-Präsenz und regelmäßigem Newsletter sowie Social Media Aktivitäten in LinkedIn oder Instagram wird EMPOWER in der Region sichtbar und fördert Vernetzungsaktivitäten. Die Online-Präsenz steht nachhaltig auch nach Projektende allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung. Mittels definierter, in die Online-Präsenz integrierter, KI-basierter Matchmaking-Prozesse und Strukturen erleichtert EMPOWER die Suche nach geeigneten Kooperationspartner:innen und erzielt eine ideale Pas-sung. Um einen Überblick über die Transferaktivitäten in der Region zu erhalten, wird eine Transfermap in die Online-Präsenz integriert. Diese Transfermap bildet die Vernetzung aus einer ergebnisorientierten Perspektive ab und ermöglicht eine systematische als auch strukturierte Übersicht über alle im Projektverlauf erarbeiteten Konzepte und Lösungen; dies schafft Transparenz hinsichtlich innovativer Ansätze. In Kombination mit den Matchmaking-Algorithmen wird eine hohe Transparenz zu Transferaktivitäten und Kooperationspartner:innen erzielt. In die Plattform integriert wird auch ein Veranstaltungskalender, der über alle Events in EMPOWER informiert.

    • Ein weiteres, die Vernetzung unterstützendes Transferformat ist das Transfermobil, das innerhalb des Verbundvorhabens genutzt wird, um in EMPOWER bearbeitete Themen und entsprechende Projektergebnisse Interessierten aus Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur in der Region zielgruppenadäquat vor Ort vorzustellen. Dafür vorgesehen ist ein Bus, der bedarfsgerecht ausgebaut ist und projektspezifisch bestückt wird, um Prototypen und Anschauungsobjekte vor Ort zu einer Veranstaltung zu transportieren. Zugleich dient das Transfermobil auch als Informationsfläche.

    • Darüber hinaus wird eine Vielzahl weiterer Transferformate mit dem Ziel der Information und des Dialogs entwickelt. Geplant ist die Entwicklung fünf themenspezifischer Transferwelten zu Connectivity, Health, Sustainability, Cyber Security sowie New Work – sowohl physisch als auch virtuell, die mit den strategischen Partner:innen Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) sowie IHK Rheinhessen und IHK Pfalz als überregional sichtbare Transferformate konzipiert, organisiert und durchgeführt und mit der Online-Präsenz des Transferbündnisses vernetzt werden. Die Transferwelten werden sukzessive inhaltlich aufgebaut und kontinuierlich durch Transferformate zu Information, Dialog und Kooperation ergänzt. Die Transferwelten adressieren prinzipiell alle Zielgruppen aus Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur, sprechen aber durch dedizierte Transferformate spezifische Gruppen an.

    • Das Transferbündnis greift die in der Innovationsstrategie des Landes vorgesehene Idee von Innovationskonferenzen auf, setzt diese im Rahmen von Zukunftssalons zu Connectivity, Health, Sustainability, Cyber Security sowie New Work um und integriert sie als zukunftsweisendes Format in die Transferwelten. Durch Impulsreferate initiiert finden Diskussionsrunden zu aktuellen und zukünftigen Fragestellungen statt. Die zu Diskussionen eingeladenen Akteur:innen aus Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur beleuchten die Fragestellung aus ihrer jeweiligen Perspektive.

    • Ebenfalls integriert in die Transferwelten wird die Lange Nacht des Transfers. Dieses Format bietet Raum für den Dialog mit interessierter Öffentlichkeit, Kooperationspartner:innen des Verbunds sowie Medien. Dieses findet einmal jährlich an einer der fünf Hochschulen statt und zeigt themen- und zielgruppenspezifisch aufbereitet vielfältige Transferaktivitäten. Integrieren lassen sich Science Slams mit Wissenschaftler:innen, die pointiert aktuelle Transferthemen praxisorientiert und greifbar darstellen.

    • Weitere geplante Transferformate sind Transfer-Dating-Events, die eine Sondierung innovativer Ideen von und mit Unternehmen, Kommunen, Verbänden und sonstigen Kooperationspartner:innen ermöglichen, sowie Transfer-Schaufenster, d. h. Ausstellungen und Vorführungen z. B. im Mainzer Lux-Pavillon, Wormser Digital Hub oder im Ludwigshafener New Work-Experimentierraum zur Präsentation von Forschungsergebnissen. Regelmäßige Gesprächsrunden zu gesellschaftlicher Verantwortung als Leitmotiv für Wissenschaft und Transfer sind im Format Ethik im Dialog vorgesehen. Insbesondere in Kombination mit dem Transfermobil bieten sich Transfer-Talks, also kurze Austauschmöglichkeiten zu aktuellen Themen und ihre Lösungsansätze an, um neue Transferideen mit interessierter Öffentlichkeit, Medien etc. zu diskutieren. Diese Formate werden ebenfalls in die Transferwelten integriert.

  • Um Wissen in EMPOWER kontinuierlich aufzubauen, wird eine übergreifende Wissens- und Kompetenzbasis mittels eines Wissensmanagementsystems realisiert. Gesteuert durch die internen Mitglieder im Lenkungskreis und die Transfermanager:innen wird zusammen mit einem/einer Wissensmanager:in ein Grundgerüst der Wissens- und Kompetenzbasis konzipiert und ein Wissensmanagementsystem – auf Basis von z. B. Microsoft Sharepoint oder Atlassian Confluence – kontinuierlich befüllt. Aus Projektaktivitäten gewonnenes Wissen wird dokumentiert, aktualisiert und für die Bearbeitung von Themen notwendige Kompetenzen spezifiziert. Gespeichert werden detaillierte Informationen zu Projekten hinsichtlich Akteur:innen, Laufzeit, Zielsetzung, Ergebnissen, Vorgehensweisen, zu lösender Herausforderungen sowie Kontaktdaten. Ebenso wird dargestellt, welche inhaltlichen und methodischen Kompetenzen zur Projektumsetzung notwendig bzw. hilfreich sind. Die Beschreibungen besitzen Best-Practice-Charakter, so dass Folgeprojekte darauf aufsetzen können.
    Die Wissens- und Kompetenzbasis ist ein wichtiges Instrument für die in EMPOWER vorge-sehene Verstetigung von Wissen und Kompetenzen im Sinne einer nachhaltigen Qualifizierung. Sie fokussiert die Förderung von Wissenschaftler:innen für Transfer und ist das Kernstück für die Ableitung und Etablierung geeigneter Formate für Wissens- und Kompetenzausbau wie z. B. Workshops, Schulungen oder Open-Access-Publikationen. Anhand aktueller Projekte werden regelmäßig Themen ausgewählt, geeignete Austauschformate definiert, organisiert und durchgeführt. Die Formate für Wissens- und Kompetenzausbau sind zunächst intern ausgerichtet und werden dort erprobt. Sind sie für einen Austausch nach extern als geeignet und bereichernd befunden, werden sie über die Online-Präsenz nach außen getragen. Ebenso dockt hier auch das Kompetenzzentrum an, um für aus der Region nachgefragte Bedarfe passende Qualifizierungsmaßnahmen zu entwickeln. Andererseits thematisiert das Kompetenzzentrum Wissens- und Kompetenzbereiche, die es für die Region zu erschließen gilt. Damit wird ein wechselseitiger Austausch sichergestellt.